WT Richter GmbH
TÜV Zertifiziert

Neutralisation (WtR-Neutra)

Kurzbeschreibung

Eine Neutralisiationsanlage wird überall dort benötigt, wo der pH-Wert nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht (der pH-Wert sollte idealerweise zwischen 7 und 8 liegen).

Ihr Vorteil im Überblick

  • Absolut individuell Wir programmieren die Steuerungsanlagen exakt so, dass Sie in minimaler Zeit mit minimaler Betriebsmittelzugabe das beste Ergebnis erhalten. Sie finden durchaus günstigere Steuerungsanlagen im freien Markt. Diese arbeiten jedoch mit fest eingestellten Parametern, die abgearbeitet werden. Mit unseren WtR-Steuerungen können Sie an Ihrem Bedienpanel individuell feine Änderungen eingeben, sodass Sie Betriebsmittel und Zeit sparen. Eine kurze Einweisung reicht!
  • Intelligente Steuerung Wir helfen Ihnen, wenn Ihre Anlage nicht mit Ihnen »spricht« oder unverständliche Anweisungen im Zeilendisplay gibt. Durch unsere Programmierung erhalten Sie mit grafischen Displays und Touch-Funktionen eine klare Übersicht, die Ihnen sofort zeigt, wo der Hase im Pfeffer liegt. So müssen Sie nicht ständig einen Techniker rufen, sondern können selbst eingreifen.
  • Fernwartung Wir können unsere Anlagen mit einem Fernwartungsmodul ausstatten. So können wir Störungen auch auf Distanz analysieren und sofort auf die Programmierung bei Ihnen vor Ort zugreifen. Inklusive Frühwarnsystem, weil wir so ein Auge auf Ihre Anlage haben können!
  • Bewährte Technik Wir nutzen ausschließlich die bewährten Siemens-Steuerungen, denn diese Anlagen sind universell bekannt und können im Notfall von gut ausgebildeten Technikern verschiedenster Unternehmen bedient werden.

Funktion

  • Das Abwasser wird in die Neutralisationsanlage eingeleitet.
  • Der pH Wert wird gemessen und die Differenz zum Zielwert wird ermittelt.
  • Die entsprechende Menge an Säure oder Lauge wird hinzugegeben, um den pH-Wert zu neutralisieren.
  • Während der Zugabe wird das Wasser beständig durchgerührt, während der pH-Wert parallel gemessen wird. So wird eine gleichmäßige Durchmischung sichergestellt. Gleichzeitig wird so vermieden, dass zu viel oder zu wenig Säure bzw. Lauge hinzugegeben wird.
  • Wenn der neue pH-Wert den Vorgaben entspricht, wird das Wasser abgeleitet.
  • Die finalen Ergebnisse werden dabei mit einem Digitalschreiber dokumentiert.

Für wen ist die Anlage

Eine Neutralisationsanlage wird überall dort benötigt, wo durch die Produktionsvorgänge der pH-Wert aus dem zulässigen Bereich heraus verändert wird. Ein neutraler pH-Wert ist wichtig für die Langlebigkeit der metallischen Armaturen und den langfristigen Erhalt des zementgebundenen Leitungsnetzes (Rohre). Vor allem jedoch gibt es behördliche Vorgaben zu den einleitbaren pH-Grenzwerten.

Typische Kunden sind:

  • Lebensmittelindustrie
  • Getränkeindustrie (Flaschenspülung)
  • Großküchen
  • Molkereien
  • Schlachtereien
  • Färbereien, Beizereien
  • Labore (Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, chemische Industrie)
  • Spülwasser aus der Galvanik / Oberflächenveredelung
  • Steinbrüche
  • Schrottplätze
  • GFK-Entsorgungsanlagen
  • Metallverarbeitungen

Hinweise

  • Die Anlage kann für hoch belastete Kleinstmengen (die nicht mehr transportiert werden dürfen) bis hin zu einer maximalen Auslastung von 20 Kubikmeter pro Std. ausgelegt werden.
  • Die benötigte Fläche liegt je nach Ausführung zwischen 1m² (diese Kleinstanlagen haben eine Höhe von 86 cm und passen damit z.B. unter einen Labortisch) und 100m² (hier stehen in der Regel mehrere miteinander verbundene Module zusammen und decken eine Fläche von z.B. 5m Breite und 20 m Länge ab). Wir können uns beim Aufbau individuell auf die Gegebenheiten vor Ort (schmale Tore / verwinkelte Gänge etc.) einrichten.
  • Die Anlage muss frostfrei und auf einem soliden Fundament stehen. Für offene Produktionsflächen (z.B. Steinbrüche) oder Unternehmen, die keinen Platz haben, bieten wir unsere Anlagen schon fertig eingebaut in beheizbaren Containern an.

Größe

Verschiedene Größe durch Baukastensystem:

Im ersten Schritt wählen Sie die Größe der Neutralisationsanlage. Mit unseren technischen
Produktdatenblättern erhalten Sie einen schnellen Überblick über die verschiedenen

Möglichkeiten:

Technisches Produktdatenblatt als .pdf zum Herunterladen (hier klicken)
Gern kommen wir zu Ihnen, um Ihre individuelle Situation zu beurteilen und ein passendes
Angebot zu erstellen. Für die Besichtigung und Beratung nehmen wir eine Pauschale, die bei
Auftragsvergabe auf den Kaufpreis angerechnet wird.

Verfahren

2. Zur Wahl: Chargenneutralisation versus Durchlaufneutralisation

Sie haben die Wahl zwischen einer Chargenneutralisation oder einer Durchlaufneutralisation. Beide Anlagen haben einen Sammelbehälter. Doch was sind die Unterschiede? Bei der Durchlaufneutralisation fördert die Pumpe den Inhalt in den Reaktor. Der Reaktor ist grundsätzlich immer voll: Dort wird ständig gearbeitet und neutrales Wasser läuft ab.

Der Vorteil:

Die Durchlaufneutralisation arbeitet gleichmäßig und fortlaufend, braucht aber grundsätzlich ein größeres Volumen und größere Behälter. Überall, wo große Mengen behandelt werden müssen, wird die Durchlaufneutralisation eingesetzt. Die Chargenneutralisation hat auch Sammelbehälter, doch hier ist der Reaktor erst einmal leer. Bei der Chargenneutralisation handelt es sich um eine Schrittkette, die chronologisch
aufeinander aufbaut:
  1. Pumpe füllt Reaktor
  2. PH-Wert wird messen
  3. Säure/Lauge wird zudosiert, bis der pH-Wert stimmt
  4. Behälter wird abgelassen
  5. Behälter wird gespült
Die Chargenneutralisation bietet sich an, wenn ganz verschiedene Abwässer aus verschiedenen Produktionssträngen entstehen, insbesondere, wenn sehr stark verzogene Abwasser (mit extremen Werten) vorliegen oder wenn weitere Behandlungsschritten nötig sind. Dies sind z.B. Wachse, die aus dem Reaktor herausgespült werden müssen, weil sie sich sonst dort festsetzen würden.

Zieldefinition

Ist der pH Wert zu hoch oder zu niedrig?

Muss ihr Wasser nach oben oder nach unten reguliert werden? Sprich ist Ihr Abwasser zu sauer (z.B. pH-Wert 2) oder zu basisch (z.B. pH-Wert 12)? Oder brauchen Sie eine beidseitige Neutralisation, d.h. je nach Gegebenheit abwechselnd eine Korrektur des pH-Werte nach oben und unten? Wir analysieren Ihren Bedarf und passen Ihre Anlage genau darauf an, indem wir eine Säuredosierung und oder eine Laugedosierung oder gglfs. beides einbauen, damit Sie den gewünschten, neutralen pH-Wert (7) erreichen.

Optionen

1. Umweltbewusste Sonderlösung für stark säurehaltiges Wasser

z.B. für Kunden mit Innentankreinigung:

Wenn Sie stark säurehaltiges Wasser haben (z.B. einen pH-Wert von 4), greift das Abwasser häufig die Behälter an, sodass sie innerhalb von kürzester Zeit regelrecht »zerfressen« werden und nicht mehr dicht sind. Da Natronlauge sehr teuer ist, wird sie jedoch möglichst sparsam verwendet.

Es gibt eine kostengünstige Alternative zu Natronlauge: Kalkmilch. Hierfür wird Kalk in Wasser aufgelöst und verquirlt. Die Zugabe in Schmutzwasser steigert den pH-Wert und kann somit als Ersatz für Natronlauge genutzt werden.

Die Vorteile von Kalkmilch:

  • Kalkmilch ist sehr viel günstiger als Natronlauge (nur ca. 1/6 im Einkauf).
  • Kalkmilch bindet Trübstoffe, d.h., das Wasser wird optisch klar (die Zugabe von Lauge hingegen verändert die Optik des Wassers nicht).
  • Kalkmilch erhöht nicht den Leitwert des Wassers (anders als Lauge) und ist daher ökologisch nachhaltiger als der Zusatz von Lauge.
  • Kalkmilch kann in kleineren Fässern (z.B. 200l) gekauft werden. Das Rührwerk liefern wir einmalig separat. Es wird einfach auf das Fass aufgesetzt. Gleichzeitig wird die Sauglanze der Anlage in das Fass gesteckt. Die Sauglanze hat einen Sensor, der meldet, wenn das Fass ausgetauscht werden muss. Diese Fass-Lösung lohnt sich bei kleinen Abwassermengen. Wir können Ihnen diese kleinen Fässer auf Europaletten ausliefern.
    Das nächst größere Gebinde ist ein IBC (1,20m³) mit 1000 Liter Füllung.

Die Nachteile von Kalkmilch:

  • Kalkmilch wirkt nicht so schnell wie Natronlauge.
  • Kalkmilch muss ständig gerührt werden. Hierfür bieten wir automatische Kalkmilchansetzstationen (KAS) an.
  • Die Pumpen für Kalkmilch sind teurer als die Pumpen für Lauge, da Kalkmilch abrasiv ist (d.h. scheuernd wirkt). Lauge hingegen ist von der Viskosität her vergleichbar mit Wasser.

Fazit: Eine Kalkmilchansetzstation lohnt sich bei größeren Abwassermengen, die stark säurehaltig sind und neutralisiert werden müssen.

2. Umweltbewusste Sonderlösung für stark alkalisches Wasser (Laugen)

Mit Hilfe einer neuen Technologie, die sich in den letzten Jahren immer stärker durchsetzt, kann alkalisches Wasser ohne den Zusatz von Säure neutralisiert werden, indem Gas (CO2) unter das Wasser gemischt wird. Das Gas löst sich im Wasser auf und reduziert den pH-Wert.

Die Vorteile von CO2:

  • Die Gaslieferanten fangen das CO2 ein, das bei industriellen Vorgängen der petrochemischen Industrie entsteht und liefern es in einem Gasflaschenbündel. Da es sich hier um ein Abfallprodukt handelt, ist dies vergleichsweise günstig.
  • Das CO2 wird im Abwasser bleibend gebunden und kann dadurch nicht mehr die Atmosphäre schädigen.
  • Es ist keine Überdosierung möglich: Bei einem pH-Wert von 6 ist das Wasser gesättigt und die Werte senken sich nicht weiter. Das überschüssige Gas entweicht.
  • CO2 ist (anders als die Säuren) ungiftig, nicht brennbar, leicht zu handhaben und sicher zu lagern.
  • Durch die Zugabe von CO2 verändert sich der Leitwert des Wasser nicht (anders als bei der Zugabe von Säuren oder Laugen).

Die Neutralisation mit CO2 ist aktuell die umweltfreundlichste Art und Weise, den pH-Wert von Abwasser zu senken.

3. Steuerung & Überwachung: Einbindung in vorhandenes Prozessleitsystem

In modernen Produktionsbetrieben werden eine Vielzahl von Abläufen mit einem Prozessleitsystem gesteuert und kontrolliert. Durch die Einbindung in Ihr bestehendes Prozessleitsystem können die Abläufe unserer Anlage vollautomatisch kontrolliert, dokumentiert und bedient werden. So können z.B. Nachbestellungen von Verbrauchsmaterialien termingerecht vollautomatisch ausgelöst werden.

4. Recycling: Nachgeschaltete Brauchwassernutzung

Um Wasser zu sparen, ist es sinnvoll, in Betrieben mit hohem Wasserverbrauch das gereinigte Wasser aufzufangen und gleich im Produktionsprozess wiederzuverwenden. So werden Frisch- und Abwassergebühren gespart und die Umwelt wird weniger belastet.

FAZIT

Alle vier der o.g. genannten Optionen werden ganz nach Wunsch jeweils in den vollautomatischen Funktionsablauf Ihrer Anlage mit eingebunden. Die Optionen können bei Bestellung direkt ab Werk eingebunden werden oder als Nachrüstung an der bestehenden Anlage erfolgen.

Technische Details

Prozessorgesteuerte Kompaktanlage

  • pH-Wert Regulierung mit frei wählbarem Grenzwert (Regelbereich pH 2–12)
  • einseitige oder zweiseitige pH-Wert Regulierung
  • Rührwerk 400 V/50 Hz/0,55 kW
  • Chemikaliendosierpumpen
  • Chemikalienbehälter mit Sauglanze und Füllstandsüberwachung
  • Chemikalienauffangwanne nach WHG §19
  • Betriebsmittelerstausstattung (Säure / Lauge)
  • Motoren und Pumpen der aktuellen Energieeffizienzklasse

Steuerung

  • individuell programmierte WTR-Bediensoftware aus eigenem Haus (nicht fremd zugekauft)
  • solide speicherprogrammierbare Steuerung SPS (Siemens, Typ S7 1200)
  • bedienerfreundliches Bedienpanel mit Prozessvisualisierung und Touch-Funktionen
  • automatische Messung von PH-Wert, Temperatur & Abwassermenge mit Grenzwerteinstellung
  • vollautomatische Dokumentation der Werte durch die Anlage
  • Elektroanschluss 400 V/50 Hz/2,0 kW/16 A (3~ Kraftanschluss),
    alternativ 230V (1~ Kraftanschluss, d.h. Schuco-Stecker) für kleinere Anlagen
  • Anschlussmöglichkeit für externe Meldungen (z.B. Meldeleuchten oder Signalhupen)

Nach dem Kauf

Wir bieten Ihnen für den Anlagenbetrieb:

  • passende Verbrauchsmittel (Link zum Shop)
  • umfassender Service (Link zum Service)
  • Betreuungsmodelle für den Anlagenbetrieb (d.h. Optionen zur Fernüberwachung der Anlage durch uns durch Datenfernübertragung). (Link zur Betreuung)

Bilder

Übersicht unserer Anlagen

Unsere Kunden sind im ganzen Bundesgebiet verteilt:

Westen

Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland

Norden

Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern

Osten

Sachsen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg

Süden

Bayern, Baden-Würtemberg